Sterbende greifen oft nach oben, was verschiedene Erklärungen hat. Medizinisch gesehen sind diese Bewegungen meist unwillkürlich und durch Muskelreflexe bedingt. Psychologisch und spirituell wird beschrieben, dass Sterbende mit den Armen nach oben greifen, als wollten sie jemanden oder etwas greifen, was viele als das Gefühl interpretieren, "abgeholt zu werden" oder eine spirituelle Präsenz wahrzunehmen. Angehörige und Begleiter berichten, dass solche Gesten den Eindruck vermitteln, dass die Seele sich auf eine Reise begibt oder dass verstorbene Angehörige sichtbar werden. Dieses Verhalten kann durch eine Mischung aus physiologischen Prozessen im Gehirn und subjektiven Erfahrungen erklärt werden.
Im Sterbeprozess verändern sich die Körperfunktionen stark, der Stoffwechsel fährt herunter, und die Hirnaktivität nimmt ab. Die greifenden Bewegungen könnten auch aus den letzten Aktivitätsmomenten des Gehirns und der Muskelsteuerung resultieren, während gleichzeitig ein spiritueller oder psychologischer Deutungsrahmen von vielen Menschen erlebt wird.
Insgesamt wird das nach oben Greifen als ein sehr persönliches und tief bewegendes Phänomen wahrgenommen, das sowohl biomedizinisch als auch kulturell und emotional interpretiert wird.